78 Jahre später. Deutsche Kampfpanzer gegen Russland.

Ich würde gerne sagen, „ich bin sprachlos“, vielleicht würden meine Gedanken dann gerade nicht so durchdrehen, vielleicht würde ich dann nicht ständig meinen Großvater vor mir sehen, wie er mir als Kind sagte: „Junge, es war ein riesen Fehler, dass man Deutschland wieder bewaffnet hat und aus dem Leid des 2. Weltkrieges nicht gelernt hat.“

Vor 78 Jahren endete der zweite Weltkrieg, ein Krieg mit einer Zerstörungskraft, wie ihn die Welt bis dahin nicht gesehen hat und auch hoffentlich nie wieder sehen wird. Gefolgt von über 40 Jahren kaltem Krieg, Wettrüsten, Feindbildern und Machtgehabe einzelner Länder, den wir in den 1990ern erst angefangen hatten zu überwinden.

Damals waren es deutsche Panzer, die gegen „die Russen“ kämpften, heute schicken wir wieder deutsche Panzer gegen Russland. Zwar sind wir offiziell nicht im Krieg gegen Russland, sondern unterstützen lediglich die Ukraine bei ihrer Verteidigung, aber wenn ich mir die Rhetorik der letzten Jahre und speziell des letzten Jahres anschaue, bekommt die Situation einen immer faderen Beigeschmack.


Aus Hilfe wird Unterstützung bis zum Endsieg!

Als die Krim im März 2014 durch Russland annektiert wurde, war der Westen in Schockstarre, auch wenn der Schritt nicht wirklich überraschend kam. Der Westen diskutierte, Russland schaffte Fakten. Seit diesem Tag herrscht Krieg im Osten der Ukraine, allerdings war das lange Zeit eher ein Nebenschauplatz und dem Westen relativ egal, man würde die Ukraine diplomatisch unterstützen, man startete mehr oder weniger sinnvolle und wirkungsvolle wirtschaftliche Strafmaßnahmen gegen Russland, mischte sich aber nicht weiter ein. 8 Jahre lang sah man zu, wie Menschen starben, vertrieben wurden und aggierte immer nur zögerlich. Selbst die Ankündigungen Russlands, dass man endlich Ruhe an die Front in der Ukraine bringen müsse und das Problem lösen müsste, dass die Ostgebiete der Ukraine sich eben nicht der NATO und nicht der EU anschließen möchten, wie es eine Volksbefragung 2012 gezeigt hatte, wurde vom Westen ignoriert.

Als Russland dann erneut Fakten schuf und nach tagelangem Truppenverlegungen und Aufmarsch an der Grenze tatsächlich in die Ukraine einmarschierte, brach vor gut einem Jahr 2022 der immer noch tobende Krieg in der Ukraine aus, der sich nicht mehr auf die Ostgebiete beschränkte.

Die Ukraine bat um Hilfe, sie bat um Verteidigungswaffen, bat um stärkere diplomatische Maßnahmen gegen Russland und bekam zögerlich immer wieder ein bisschen Hilfe, doch der gewünschte Erfolg blieb aus. Russland hörte nicht auf, zog sich nicht zurück.

Aus der Hilfe für die Ukraine wurde dann nach und nach ein „Krieg gegen Russland.“ Erst ging es um humanitäre Hilfe, dann um Flüchtlinge, dann um Verteidigungswaffen und um militärische Aufklärungshilfen.

Es entstand der Leitsatz, dass die Ukraine den Krieg gegen Russland nicht verlieren dürfe und man Russland dazu bringen müsste, sich an den Verhandlungstisch zu setzen. Allerdings fehlten die realistischen Angebote auf beiden Seiten.

Man verstärkte die militärischen Hilfen, schickte Waffen, Munition, Luftabwehr, etc. Die Ukraine eroberte verlorene Gebiete zurück und das Credo wechselte, inzwischen will man nicht mehr nur „nicht verlieren“, inzwischen soll die Ukraine den Krieg gewinnen.

Inzwischen ist man, wenn es nach den USA geht und in der NATO geht es meist nach dem Willen der USA, soweit, dass Sieg gegen Russland die neue Divise ist und zwar ein Sieg, bei dem sich die Russen auch von der Krim wieder zurückziehen und die Ukraine ihre Landesgrenzen von 2013 zurückerhält.

Und in dieser Situation, unter diesem Credo und unter den gegebenen Vorzeichen, schicken wir deutsche Leopard 2 Kampfpanzer an die Ostfront gegen Russland und unsere Außenministerin spricht offen davon, dass wir uns in einem „Krieg gegen Russland“ befinden.


Für mich klingt die gesamte Rhetorik nach Stellvertreterkrieg!

Es klingt nicht mehr nach Unterstützung, nicht nach einer wirklich freien Entscheidung der Ukraine, in der die Ukraine und das Ukrainische Volk selbst entscheidet, wann Schluss ist und was die Verhandlungsbasis sein kann. Es klingt immer mehr danach, als wenn es die NATO, die EU und die USA sind, die der Ukraine sagen, wann es Zeit für Verhandlungen ist und was die Verhandlungsbasis sein kann. Für meine Ohren klingt es auch leider ein wenig, als seien wir auf dem Weg zum Ausruf eines „unconditional surrender“ gegen Russland, gerade von Seiten der USA, die nur all zu gerne sehen würden, wie Russland sich bedingungslos und vollständig aus der Ukraine zurückzieht und dann auch noch über Reparationszahlungen den Wiederaufbau durch westliche Firmen finanziert. Das funktionierte 1945 gegen ein verhältnismäßig kleines Land wie Deutschland schon nur bedingt gut, denn vor der bedingungslosen Kapitulation wurde unser Land nahezu flächendeckend zerstört. Gegen Russland wird das nicht funktionieren.

Es klingt immer stärker nach Rückkehr zur alten Weltordnung in der sich der Westen als das Gute, das moralisch Überlegene und einzig Richtige darstellt und den Ostblock als das Böse definiert. Einer Weltordnung in der die USA wieder diktieren, was richtig und was falsch ist und sich wieder an der Spitze der Evolution sehen.

Für mich klingt das nach einer Rückkehr in die Zeit vor den 90ern, einer Rückkehr in eine Zeit von der ich in meiner Jugend dachte und gehofft habe, dass wir nie wieder dahin zurück gehen. Wir haben so lange gebraucht, um uns anzunähern, so lange gebraucht, um endlich mal keine direkten Feindbilder zu haben, so lange gebraucht, um nicht mehr gleich den bösen Iwan zu sehen, sondern die Menschen zu erkennen. Ich war 1997 bei der Bundeswehr, eine Zeit in der es schwierig war in Manövern und bei Übungen ein realistisch wirkendes Bedrohungsszenario aufzubauen, weil es so schien, als hätten wir die Zeit der Feinde und Bedrohungen endlich überwunden und würden uns endlich mal auf Gemeinsamkeiten berufen. Doch 25 Jahre später, scheint von dieser Weltanschauung nichts mehr übrig. Natürlich war die Welt auch damals nicht perfekt und friedlich, Auseinandersetzungen und Kriege gab es immer und immer wieder und natürlich gab es auch immer unterschwellig köchelnde Probleme und ideologische Verwerfungen. Die Terrorangriffe auf die USA im September 2001 zeigten der Welt ziemlich deutlich, wo es noch viel zu verbessern gibt, wenn wir wirklich friedlich leben wollen. Dennoch war es Ende der 1990er eher ruhig, die Großmächte näherten sich an, man redete miteinander, man verbündete sich, man suchte nach Gemeinsamkeiten und Möglichkeiten der Kooperation, Russland, China, die USA und Europa (die EU) schafften etwas, von dem man 20 Jahre vorher noch gedacht hätte, dass das niemals passiert und das trotz gegensätzlicher Weltanschauungen.


Damals waren wir Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene

Was mich immer überrascht ist, dass jemand der seine Teenagerjahre in den 90ern verbracht hat, heute Mitte heute so 45-50 Jahre alt ist, jemand der die 90er in seinen 20ern erlebt hat, ist heute 55-60 und die Kinder der 90er, diejenigen, die so Mitte/Ende der 80er geboren wurden und ihre gesamte Kindheit in den 90ern verbracht haben, sind heute in der Mitte ihrer 30er Jahre.

Das sind Menschen die heute Familien haben, Firmen leiten und aktiv in der Politik mitwirken, sie haben diese friedliche Zeit erlebt, sie haben gesehen, was alles möglich ist, wenn man einfach mal redet, sie haben erlebt, wie sich Grenzen öffneten, sowohl zwischen Ländern, als auch in den Köpfen.

Unsere Außenministerin ist 1980 geboren, sie war Teenager in den 90ern, der Bundeskanzler ist 1958 geboren, er erlebte den gesamten kalten Krieg und war zwischen 32 und 42 in den 90ern, also in der Blüte seines Erwachsenenlebens, Herr Habeck ist gut 10 Jahre jünger und war somit in den 20ern in der Zeit von 1989 bis 1999. Man könnte diese Liste nun mit Politikern anderer Länder in Europa und auch im Deutschen Bundestag fortsetzen. Alle diese Menschen haben das friedlichste Jahrzehnt nach 1945 aktiv miterlebt, all diese Menschen haben gesehen, wie Annäherung funktioniert und all diese Menschen rufen „Krieg“ und wollen Macht“ (99 Luftballons; Nena).


Wir waren doch schon so weit gekommen!

Die Welt war nicht perfekt, sie war keine bunte Blumenwiese voller regenbogenkotzender Einhörner, aber sie war auf einem guten Weg.
Es gab immer noch zu viel Armut, viel Unverständnis, zu viel Hunger auf der Welt, zu viele Krankheiten, zu viele sterbende Kinder, zu viel Rassismus und zu viel Intoleranz. Probleme gab es und gibt es genug, Probleme die uns alle betreffen und die wir nur gemeinsam lösen werden und nicht im Denken an Nationalstaaten!

Wir waren schon so weit gekommen, die westliche und östliche Arroganz, die immer davon ausgeht, dass es nur die eine Weltanschauung gibt und die nicht so weit weg ist von der religiösen Arroganz, die immer davon ausgeht, dass es nur den einen Glauben geben kann, hätte nur noch überwunden werden müssen. Vielleicht hätte es noch ein Jahrzehnt mehr gebraucht, aber wir hätten es weiter schaffen können.

Im Sinne aller, hätten wir es weiter schaffen müssen, denn wie wir alle wissen, steht die Welt vor Veränderungen, die uns alle betreffen.

Man mag darüber diskutieren können oder wollen ob der Klimawandel ein natürliches Phänomen ist, man mag darüber unterschiedlicher Meinung sein, wie viel der Mensch dazu beiträgt oder beigetragen hat, aber leugnen kann man die Veränderungen nicht und wir alle werden es zu spüren bekommen, die einen früher und die anderen später. Statt sich jahrelang darüber zu streiten, wer Schuld ist und ein Gutachten gegen das nächste auszuspielen, wäre es sinnvoller die Energien zu bündeln und langfristig vorrauschauend daran zu arbeiten, was man machen muss.

Die Weltbevölkerung wächst unaufhaltsam – daran konnte auch eine große Pandemie und alle Kriege dieser Welt nichts ändern – und alle brauchen Nahrung und Wasser, alle brauchen Rohstoffe für ihr tägliches Leben und natürlich streben die weniger reichen Nationen dieser Welt nach dem Wohlstand der reicheren Nationen. Eine Rechnung die leider nicht aufgehen kann, denn in vielen Fällen beruht der Reichtum und der Wohlstand der starken Industrienationen auf der Armut und der Ausbeutung dieser weniger reichen Nationen.

Doch statt gemeinsam an der Lösung oder dem Umgang mit weltumfassenden Problemen arbeiten, kehren wir lieber wieder zurück zu nationalen Streiterein, terretorialen Ansprüchen und verharren im Glauben daran, dass wirtschaftliche Interessen einzelner die Welt regieren müssen, weil es immer schon so war. Damit lösen wir keine Probleme, sondern schaffen nur weitere und wir schaffen eine größere Ungerechtigkeit, damit sind Konflikte nahezu unvermeidbar, vorprogrammiert und somit gewollt.


Was ist denn Ihre Lösung? Dem Russen einfach alles geben, was er will?

So eine „Todschlag“ Frage aller derjenigen, die selbst keine Meinung haben und deswegen meinen, die der Führung wäre schon richtig.

Nein! Natürlich will ich das nicht! Und nein, ich bin kein Putin-Freund, kein Verbündeter und ich verurteile die Angriffe auf die Ukraine. Die Zivilbevölkerung tut mir leid und solllte unbedingt geschützt werden, wurde sie aber über 8 Jahre nicht! Außerdem sollte ihr auch die Flucht ermöglicht und diese Flucht gesichert werden! Wo waren denn die UN Truppen, die Schutzzonen errichtet haben? Wo waren denn die Truppen, die eine Grenze gezogen und diese auch verteidigt haben?

Ich halte es allerdings absolut nicht für sinnvoll einen Krieg dadurch beenden zu wollen, indem man noch mehr Waffen liefert und die Kämpfe verlängert. Kampfpanzer sind Offensivwaffen, sie schießen auf weite Entfernung auf Häuser, auf Stellungen, auf andere Panzer, sie schießen vor allem aber auf Menschen und alles an sich in der Nähe des Aufschlagortes eine Panzergranate befindet wird zerstört, nicht zu vergessen, dass es zu Splittern und Trümmern kommt, die wir Geschosse durch die Luft fliegen! Sie sind nicht präzise, sie sind kein Skalpel, sie sind eher ein Vorschlaghammer. Sie sichern keinen Luftraum, verhindern keine Luftangriffe, sie schaffen keinen Frieden, sie schaffen Zerstörung und Leid.

Gerne wird vergessen, dass die Soldaten und Soldatinnen auf beiden Seiten ihren Dienst tun, die Wahl zu desertieren haben diese Soldaten nur begrenzt. Sie haben ein Leben, haben Familien, haben Kinder, Frauen, Häuser, sie sind die Söhne und Töchter ihrer Eltern, sie sind auch nur Menschen und sie sind nach einer Generalmobilmachung nicht wirklich freiwillig Soldaten, natürlich gibt es auch diejenigen, die aus Überzeugung zur Armee gehen oder diejenigen, die ihr Land verteidigen wollen.
Zu Friedenszeiten wird in Deutschland das Desertieren mit bis zu fünf Jahren Haft bestraft. Russland hat die Strafen drastisch erhöht und bestraft Deserteure mit bis zu 10 Jahren Freiheitsstrafe bestraft, 10 Jahre in einem russischen Militärgefängnis. Das sind allerdings nur die offiziellen Strafen, man mag bezweifeln, dass ein Soldat, der an der Front desertiert tatsächlich der Gerichtsbarkeit zugeführt wird, kein Führungsoffizier an einer umkämpften Front, wird zulassen, dass seine Soldaten desertieren, sie dann suchen lassen und sie einsperren. Am Ende ist jeder Fahnenflüchtige an der Front nur ein Toter mehr auf der Gefallenen Liste und wird vor Ort exekutiert, schon alleine um ein Zeichen für alle anderen zu setzen. Ganz zu schweigen von eventuellen Repressionen und Folgen für die Familien dieser Dessateure.

Aus der Arroganz der eigenen Sicherheit, lässt sich immer leicht sagen, die Soldaten könnten ihre Waffen niederlegen und abhauen. Letztlich können das nur wenige, die meisten wollen das einfach nur irgendwie überleben und der Überlebenswille ist einer der stärksten Bedürfnisse, die wir haben.


Diplomatie und Veränderungswille, statt Waffen und Gewalt

Die friedliche Lösung wäre vor 10 Jahren noch möglich gewesen, ehrliche, diplomatische Gespräche auf Augenhöhe. Der Auslöser der Auseinandersetzung liegt schon wieder eine ganze Dekade zurück, im Grunde sogar noch ein bisschen weiter, aber bleiben wir mal bei der Entscheidung der NATO und der EU. Man fing an die Ukraine als potentiellen NATO Partner zu umgarnen und stellte eine mögliche EU Mitgliedschaft in Aussicht. Die ersten Gespräche wurden geführt und das Volk der Ukraine war sich nicht einig. Das Land ist in sich gespalten, während sich ein Teil eher dem Westen annähern möchte, wollte der andere Teil sich eher weiter an Russland annähern, was tiefe historische Gründe hat. Diskussionen, die wir auch innerhalb der EU immer wieder führen, Schottland und auch das Baskenland sind nur zwei Beispiele. Immer wenn sich Volksgruppen oder eine relevante Mehrheit für eine Unsabhängigkeit aussprechen, wird auf Drohungen oder auch auf Festnahmen gesetzt. Politiker, die in Spanien eine Volksabstimmung zur Eigenständigkeit initiieren wollten, wurden wegen Landesverates angeklagt und ins Gefängnis geworfen. Dabei wollten sie sich nach Jahrzehnten der Diskussion nur eines demokratischen MIttels der Abstimmung bedienen. Schottland wurde beim ersten Referendum gedroht und nun wurde ein zweites Referendum aus London verboten.

Alle, wirklich alle, nationalen Grenzen in Europa sind mit Blut gezogen und mit Tod erkämpft worden, sie sind nicht einfach so entstanden, sie entstanden durch Eroberung, Unterdrückung und Tod. Kriege zeichneten diese Grenzen der Nationalstaaten und auch im Jahr 2023 schaffen wir es nicht, diese Grenzen neu zu ziehen, auch dann nicht, wenn „das Volk“ das so möchte. Im Gegenteil, es wird verboten und Ergebnisse als illegal definiert. So geschehen in der Ukraine, so geschehen in Spanien, so geschehen in Schottland, der Unterschied innerhalb der EU ist, dass es eben keinen Nachbarn wie Russland gab, der diese Unabhängigkeitsbestrebungen unterstützt hat. Was würde wohl passieren, wenn sich ein Bundesland, wie Bayern, plötzlich von der Bundesrepublik lossagen würde und sich als unabhängig erkärt? Würde die Bundeswehr in Bayern einmarschieren? Würden wir mit Gewalt und Sanktionen aggieren? Würden wir Bayern aus der EU ausschließen und es international isolieren?

Natürlich ist es nicht einfach einen Staat neu aufzuteilen und viele dieser nach Unabhängigkeit strebender Kleinstaaten wären vermutlich volkswirtschaftlich zum Scheitern verurteilt, aber das könnte man in einer offenen, sachlichen Diskussion besprechen. Man könnte über Probleme, Herausforderungen und Lösungen sprechen und man könnte in solchen Gesprächen auch darüber übereinkommen, dass eine Selbständigkeit nicht gut geht. Natürlich gibt es viele Probleme beim Entstehen neuer Staaten und veränderter Grenzen, auch was die Anerkennung der Selbständigkeit angeht und was die Neuordnung internationaler Verträge angeht. Allein schon Pässe, Urkunden, Geld usw. bringen viele Herausforderungen mit sich.

Dennoch finde ich es immer wieder erschreckend, dass das einzige Mittel bei dieser Herausforderung immer noch Krieg, Tod und Zerstörung zu sein scheinen. Bei allen Schwierigkeiten und Problemen einer friedlichen, demokratischen Neuordnung, es kann doch eigentlich nicht sein, dass das bessere Mittel darin besteht ein Land, eine Region in Schutt und Asche zu legen, Menschen zu töten, Kinder leiden zu lassen und die Infrastruktur über Jahre zurück zu werfen. Am Ende entscheidet dann der Sieger über den Besiegten und entweder kommt es zu Veränderungen oder die Stimmen der Veränderungen werden unterdrückt und es geht weiter wie bisher. Ein neuer Konflikt kocht dann unter der Oberfläche und sucht sich sein Ventil nach oben. Jahrhunderte der Menschheitsgeschichte, die sich immer wieder im Kreis drehen.

Dafür das wir uns damit rühmen die „am weitesten entwickelte Spezies unseres Planeten zu sein“, hängen wir ganz schön fest in unseren uralten Mustern und „wir“ wollen das Weltall erkunden und träumen von neuen Welten.

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